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Studenten in Zimbabwe protestieren gegen Verzehnfachung ihrer Studiengebühren Am Montag, der 20. 2. 2006, traten die Studenten in Bulawayo in Zimbabwe in Streik. Seitdem boykottieren sie die Vorlesungen und andere Veranstaltungen, um gegen die Erhöhung der Studiengebühren von 1,6 Millionen Zimbabwe Dollar auf 30 Millionen (ungefähr 30 Euro) pro Semester zu protestieren. Schon letzte Woche war an den staatlichen Universitäten in Zimbabwe wegen zahlreicher Proteste kein Unterricht mehr möglich. Einer Internetzeitung sagte ein Student aus Bulawayo: „Hier geht bis auf weiteres gar nichts, bis unsere finanziellen Schwierigkeiten gelöst werden!“ Schon vergangenen Mittwoch kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Polizei und einer Gruppe Studenten, die Scheiben und Einrichtung des Verwaltungsgebäude der National University for Science and Technology zerstörten.
Mit diesem Text eröffene ich eine Reihe von Berichten über soziale Kämpfe an den Universitäten weltweit. Ausgangspunkt ist die Erwartung, daß diese sich in den nächsten Jahren häufen werden. Einen Eindruck von der Ausweitung der tertiären Bildung gibt diese UN-Statistik: Auch in der Vergangenheit hat die Ausweitung von Hochschulbildung zu gesellschaftlichen Erschütterungen geführt, besonders dann, wenn auf einen bedeutenden Teil der Studierenden die Arbeitslosigkeit beziehungsweise eine Tätigkeit wartet, die nicht ihrem Ausbildungsniveau entspricht. Die Bildung einer weltweiten Reservearmee mit Kenntnissen wie Computerbedienung, Beherrschung einer der globalen Sprachen etc., die wir seit Mitte der 90er Jahre erleben, wird nicht reibungslos von statten gehen. Die Konflikte entzünden sich an der Ausstattung der Universitäten, an der Höhe von staatlichen Zuschüssen und Gebühren, sehr selten an den Lerninhalten. |