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Walter Moers, Rumo und die Wunder im Dunkeln

Die Romane des vormaligen Comiczeichners Walter Moers sind viel und zurecht geliebt. In seinem vierten Buch setzt sich nun das unaufhaltsame Wachstums des Kontinents Zamonien, einst von Kapitän Blaubär endeckt, fort. Der Held der Geschichte, der beinahe unbesiegbare Wolpertinger Rumo, ist schon von klein auf zu einem ebensolchen bestimmt, denn Kämpfen ist seine Leidenschaft und Bestimmung. Die Leichen zahlloser zamonischer Wesen, von Teufelstrollen über Mondschatten bis zu Waldnurnen, pflastern seinen Weg, der ihn bis in die Untenwelt führt, wo er weitere zahllose Abenteuer und unaussprechliche Gefahren meistern muss, bis er endlich das Wunder der Liebe entdeckt.
Für den Autor aber ist der eigentliche Held seiner Geschichte nicht Rumo, sondern der phantastische Kontinent Zamonien selbst (für Fans ein Muss: www.zamonien.de). Wie in den Flunkereien des Kapitäns Blaubär läßt Moers die Ideen wuchern, mischt gekonnt Märchenhaftes, Fantasy und veritablen Horror. Hier spritzt das Blut und klatschen die Gedärme, Monster heulen und Knochen brechen aufs schrecklichste - für Kinder nur bedingt geeignet. Dabei vermeidet Moers den plumpen Kontrast von gut und böse, vielmehr funktioniert die oberirdische Welt nach exakt denselben Regeln wie die unterirdische, und überhaupt ist seine Definition von Heldentum "sinnloser Wagemut im Angesicht der Gefahr". Moers Ironie erlaubt es dem Leser, Klischees zu goutieren, ohne sich ihnen hinzugeben.
"Rumo und die Wunder im Dunkeln" ist mindestens genauso gut wie seine Vorgänger, voller überbordender Phantasie und mitreissendem Sprachwitz. Dieses Dunkel birgt Wunder, die sich zu entdecken lohnen.

Walter Moers (2003) Rumo und die Wunder im Dunkeln. München: Piper Verlag.

 

 

 

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